Eine Lücke in den Bewerbungsunterlagen sieht nicht nur hässlich aus, sondern provoziert auch Nachfragen. Nicht wenige Interessenten sind deshalb bestrebt, diese oft soweit wie möglich wahrheitsgetreu, manchmal aber auch mit erfundenen Angaben auszufüllen. Schätzungsweise 30 % aller Bewerbungen – also fast ein Drittel – enthalten Fälschungen. Diese aufzuspüren kann unter Umständen enorme Kosten sparen.
Von einer einfachen Beschönigung bis zur kompletten Fälschung
Der neue Job klingt reizvoll und die Versuchung ist groß: Einige kleine Details werden schon nicht auffallen, denken sich viele Bewerber. Nicht immer ist der Betrug so gravierend wie im Fall von Denny H., der zwar niemals Medizin studierte, trotzdem aber mehr als 1000 Patienten als Arzt behandelte. Er bewarb sich unter anderem mit einem Arbeitszeugnis der Magdeburger Uniklinik – an der er allerdings nie gearbeitet hatte.
Ein einfacher Anruf hätte in diesem Fall den Betrug ans Licht führen können. Aufgeflogen ist der Schwindel jedoch nur, weil Denny H. einen erfundenen Vornamen in seinen Arztausweis eintragen lassen wollte. Der Fall ging durch die Presse und hat eine neue Diskussion darüber entfacht, inwiefern Arbeitgeber dafür verantwortlich gemacht werden können, die Unterlagen ihrer Bewerber zumindest einer Minimalüberprüfung zu unterziehen.
Viele Schwindel könnten schnell enttarnt werden
In der überwiegenden Mehrheit sind es jedoch nicht professionelle Betrüger, die ihren künftigen Arbeitgeber hinter das Licht führen wollen. Es sind Arbeitssuchende, die ihre Bewerbung um den einen oder anderen Makel bereinigen wollen, auch wenn sie sich damit strafbar machen. Sei es eine schlechte Note auf dem Zeugnis von Berufseinsteigern, sei es eine hohe Zahl von Fehltagen auf dem Abschlusszertifikat. Mit modernen Programmen zur Bildbearbeitung können solche Zahlen sehr schnell und leicht korrigiert werden – eine Überprüfung ihrer Kandidaten wird von vielen Unternehmen leider vernachlässigt.
In vielen Fällen reicht die kurze Rücksprache mit dem Aussteller, um eventuelle Zweifel zu beseitigen oder Angaben zu bestätigen. Auch Unstimmigkeiten in einem Bewerbungsgespräch können so häufig schnell geklärt werden. Und Führungszeugnisse sind prinzipiell positiv – häufig erfährt der Arbeitgeber erst auf direkte Nachfrage den wahren Grund für eine Kündigung oder den Wechsel des Betriebes.
Bei attraktiven Jobs ist eine Recherche sinnvoll
Selbstverständlich lohnt es sich nicht, auf jeden Auszubildenden eine spezialisierte Detektei anzusetzen. Spätestens bei hoch bezahlten und leitenden Angestellten oder solchen mit einer hohen Verantwortung wie Ärzten und Ingenieuren kann sich der Aufwand jedoch schnell rentieren. Detekteien, wie z.B. www.lentz-detektei.de, sind inzwischen auf Bewerberanalysen spezialisert und helfen Ihnen die schwarzen Schafe unter den Bewerbern zu entdecken. Denn wie der Fall Denny H. Beweist, sind es bei weitem nicht nur Eingangszeugnisse, die im Sinne des Bewerbers „frisiert“ werden.
Einige Doktorgrade lassen sich gegen das notwendige Geld leicht beschaffen und nicht jedes Zertifikat entspricht auch den Erwartungen, die ein Arbeitgeber angesichts der bescheinigten Qualifikation an seinen Bewerber stellen dürfte.
Je höher die Position ist, desto mehr sind potentielle Kandidaten auch versucht, ihre eigenen Unterlagen zu manipulieren. Der Fachkräftemangel in einigen Bereichen hat dabei noch zusätzlich dazu beigetragen, dass einige Stellen schnell mit Personen besetzt werden, die ihrer Anforderung kaum oder gar nicht gewachsen sind.
Früh Vorbeugen statt Schaden begrenzen
Der erste Schritt mit einem potentiellen Bewerber ist natürlich immer ein umfangreiches Gespräch, bei dem nicht nur eventuelle Schwächen, sondern auch mögliche Manipulationen unter die Lupe genommen werden sollten. Zusätzlich ist jedoch zumindest auch eine minimale Recherche und in Falle wichtiger Positionen auch eine darüber hinaus führende Durchleuchtung der Unterlagen notwendig, um Fehlangaben frühzeitig zu erkennen.
Im Zweifelsfall steht diesem relativ einfachen Verfahren nämlich ein mitunter nicht wieder gutzumachender Schaden gegenüber, wenn Hochstaplern, Industriespionen oder auch nur unzureichend ausgebildeten Angestellten eine zu hohe Verantwortung erteilt wird.
Video: Industriespionage – Drehscheibe Deutschland
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