Drohbriefe: Detektei und Polizei informieren

Egal ob im schulischen Umfeld, in der Nachbarschaft oder auch auf der Arbeit: Die Aggression gegen Einzelne nimmt leider erheblich zu, Mobbing und Stalking sind an der Tagesordnung. Das Ziel ist die Verunsicherung des Opfers und insbesondere die Machtausübung: Wer dem Schönheitsideal oder anderen willkürlichen Kriterien des Meinungsführers nicht entspricht, wird fertig gemacht. Verbale Ausfälle sind an der Tagesordnung, auch Drohbriefe können den Empfänger erreichen. Dann gilt es schnell zu handeln, um die Abwärtsspirale zu verlassen.

Die ersten Schritte bei Drohbriefen sind die Bedeutendsten

Der Absender von Drohbriefen (und damit auch Täter einer Straftat!) rechnet leider mit der viel zu häufigen Reaktion des Betroffenen. Wer noch nie davon betroffen war, der nimmt den ersten, zweiten und vielleicht auch dritten Schritt nicht ernst und wehrt sich nicht dagegen. Denn – so die falsche Hoffnung – es wird schon von selbst wieder aufhören, der Drohende den Spaß daran verlieren. Dies wird nicht funktionieren, denn hinter den Drohbriefen steht oftmals eine tiefgehende, unbegründete Abneigung und auch ein Aggressionspotenzial. Durch übermäßigen „Genuss“ von Massenmedien möchte der Drohende endlich einmal selbst Gewalt ausüben und das Heft des Handelns in der Hand haben. Deshalb gibt es – leider – auch keine Möglichkeit das Phänomen der Drohbriefe auf ein Alter oder eine Bildungsschicht einzugrenzen. Es kann sich sowohl um vulgäre, ordinäre Beleidigungen handeln als um in vermeintlich akademische Sprache verpackte Gemeinheiten. Deshalb sollte jeder Betroffene sofort Rat suchen.

Video: Gefährlicher Whatsapp-Kettenbrief im Umlauf

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Durch Information einer Detektei und der Polizei kann Gegenwehr organisiert werden

Obwohl die Meinungsfreiheit in Deutschland ein hohes Gut ist, gibt es Leitplanken für die Meinungsäußerung und den Umgang miteinander. Das Strafrecht kennt u. a. die Straftatbestände der üblen Nachrede, der Verleumdung oder auch der Nachstellung. Der Empfänger von Briefen muss keinesfalls Drohungen gegen sich oder die Kinder akzeptieren, die von manchen Nachbarn oder Privatpersonen oder auch unseriösen Inkassounternehmen vorgebracht werden. Allerdings kann die Polizei nur Ermittlungen anstellen, wenn der Betroffene sich selbst meldet und Strafanzeige erstattet. Eine Detektei kann durch ihr Fachwissen und durch Erfahrungswerte diesen Vorgang begleiten und zudem auch eindeutige Beweise zur Verfügung stellen.

Reiseratgeber
Wirft der Täter die Drohbriefe beispielsweise immer selbst in den Briefkasten, dann können bei einer Observation entstehende Fotos ein wirksames Beweismittel sein. Zudem signalisiert die Detektei sowohl dem Täter als auch der Polizei, dass es der Geschädigte ernst meint. Viel zu viele Polizisten stufen zu lange Drohbriefe als harmlos ein.

Nachstellung, Stalking und Drohbriefe sind kein Kavaliersdelikt

Ein Problem bei Drohbriefen sind oftmals die Langzeitfolgen und die Penetranz der Behauptungen. Bei ständiger Wiederholung sickern auch falsche Behauptungen bei den Menschen ein – nach dem Motto „Da wird schon irgendwas dran sein“. Durch die Information von Polizei und Detektei zeigen Sie dem Drohenden, dass Sie eben nicht ein wehrloses Opfer sind, sondern sich mit Rechtsmitteln zu wehren wissen. Der Gegenwind zeigt zudem, dass Drohbriefe schreiben und den Anderen unter Druck setzen eben nicht ein harmloses Hobby sind, sondern durchaus einschränken und den Empfänger belasten können.

Wegschauen – ein viel zu häufiges Phänomen

Trotz des Einschaltens der Polizei und der Detektei werden die Drohbriefe nicht sofort aufhören, der Empfänger muss sich auf einen gewissen langsamen Ablauf einstellen. Da der Empfänger nicht unmittelbar bereits verletzt ist gibt es leider auch bei der Polizei – trotz intensiver Schulung – eine sehr hohe Toleranzschwelle zu finden. So braucht es zum Einschreiten und für den Erfolg einer Strafanzeige meist wesentlich mehr als einen Brief. Deshalb sollten unsere Leserinnen und Leser daran denken: Wenn so etwas im Bekannten- oder Kollegenkreis passiert, dann ist Zuhören und moralische Unterstützung ein sehr wichtiges, unverzichtbares Instrument im Kampf gegen Drohbriefe und Schmähungen.

Titelbild: © istockphoto – susandaniels

Sören Dammert

Hinterlasse einen Kommentar